Montag, 12. November 2007

Kriterienkatalog "Wohnen im Alter"




"integriertes wohnen" und

"eingestreute altersgerechte Wohnungen im Bestand":

Durch die eingestreute Planung und Realisierung altersgerechter Wohnungen in Größenordgungen von unter 30 Wohneinhheiten lassen sich "Ghettosituationen" und die mit ihnen verbundenen Konfliktsituationen zwischen den Generationen vermeiden; Die Projekte sollen u. a. zeigen, wie auch bei kleineren Seniorenwohnanlagen, die Organisation von altersgerechten Dienstleistungen erbracht werden kann.



"Inter- und intragenerationelle Wohngemeinschaften" sollen daran gemessen werden, wie sie informelle Hilfspotentiale insbesondere auch zwischen den Generationen aktivieren können. Erfolgreiche Modelle aus der Praxis werden auch darauf hin untersucht, wie sie insbesondere das Problem des Nachrückens Älterer in die Haus- oder Wohngemeinschaft - mit den damit verbundenen Konflikten - lösen. Das Mehrgenerationswohnen erfordert aus Sicht der Investoren einen hohen Planungsaufwand und die Bereitschaft, sich auf ein "Konfliktmanagement" und die intensive Betreuung solcher Wohnformen einzulassen.



"Servicewohnen" - Kombinationen altersgerechter Wohnungen mit wohnbegleitenden Dienstleistungen. Die flexible, nachfragegerechte Versorgung mit wohnungsnahen altersgerechten Dienstleistungen - und dabei die Vermeidung von Über- wie Unterversorgung - kann das selbständige Wohen auch im Alter, eine lange Wohndauer und hohe Wohnzufriedenheit garantieren.



"Zweite Generation von Alten- und Pflegeheimen", innovative Konzepte

"heimbetreuten Wohnens". Klare Leistungsvorteile des Altenheims sind (trotz zurückgehender Attraktivität insgesamt) die hohe Serviceintensität und Versorgungssicherheit. Diese Vorteile werden in dezentral orientierten innovativen Konzepten heingetreuten Wohnens mit den Vorteilen selbständigen Wohnens zusammengebracht.



"Wohnen und Arbeiten" und Aufbauen von "Netzwerken im Wohnquartier". Hier werden Projekte dokumentiert, die auf die Unterstützung der Selbsthilfe älterer Menschen und intergenerationelle nachbarschaftliche Unterstützung abzielen. Kristallisationspunkte für solche Projekte sind in der Praxis u. a. Bürger- und Nachbarschaftszentren, in denen auch neue Formen gegenseitiger Unterstützung wie z. B. "Kooperationsringe" erprobt werden.



"Altersgerechte Wohnungsanpassung" im Bestand. Für ältere Menschen, für die aufgrund eingeschränkter Mobilität kein Umzug in eine altersgerechte Wohnalternative mehr in Frage kommt, stellt die Anpassung der eigenen Bestandwohnung die einzige Möglichkeit dar, auch im Alter und bei einsetzenden Funktionseinschränkungen selbständig zu wohnen. Aus Sicht der Investoren und Wohnungsgesellschaften kann die Fluktuation verringert und der Wohnungsbestand aufgewertet werden - bei geringeren Konsten im Vergleich zum Neubau und auch durch Nutzungen innovativer Trägerstrukturen. In diesem Projekttyp werden v. a. die organisatorischen Anforderungen an eine altersgerechte Wohnungsanpassung im Bestand domumentiert.



Kommunale und unternehmerische Bedarfs- und Sozialplanungen durch Kommunen, Vereine und Verbände oder / und durch Wohnungsunternehmen. Das Kardinalproblem bei der Erstellung aussagekräftiger Bedarfszahlen zu altersgerechten Wohnugen und Dienstleistungen - und erst recht bei der Konzeption konkreter Projekte - ist die Akteursvielfalt vor Ort. Nicht nur die Fachbehörden, Sozial-, Gesundheits-, Wohnungs- und Planungsämter müssen an einen Tisch gebracht werden. In die kommunalen Planungen sind Wohnungsunternehmen, Wohfahrtsverbände, private Anbieter und stationäre Einrichtungen sozialer Dienste sowie Verkehrsbetriebe zu integrieren.



Quelle: 3. Wohnformen älterer Menschen im Wandel. - 1998 Expertisenband ... zum Zweiten Altenbericht der Bundesregierung / Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hg.) - Frankfurt/Main; New York: Campus Verlag; S. 113 - 115 (bemerkenswerte Handlungsansätze und realisierte Projekte in Deutschland - inWis - Martin Schauerte/Michael Neitzel/Karin Schneiders/Volker Eichener

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